Freitag, 3. Mai 2013

Wieder Freiheit riechen



Da sieht man mich in Paraguay mit einem Versuchsaufbau eines Fassadengerüstes das ich mit einem meiner Söhne entwickelt und mein Sohn zusammengeschweisst hat. Er hat sich das Schweissen weitgehend mit einem MIG-MAG Schweissgerät selbst beigebracht und seine Schweissnähte sind exzellent. Ich kann dies beurteilen weil ich eine Zeit lang Stahlbaumonteur war.

Wir haben das Projekt aus Geldmangel wieder eingestellt. Aber es hat Spass gemacht und unser kleines Gerüst dient jetzt halt zum Eigenbedarf. Keiner hat uns zu diesem Experiment gezwungen. Wir haben es aus freien Stücken und mit viel innovativem Einsatz entwickelt. Man weiss nie. Vielleicht wird irgendwann einmal doch etwas daraus. In Südamerika fehlen noch Gerüstbauhersteller die Qualitätsgerüste anfertigen. Auch Gerüstevermieter sind aus diesem Grund, besonders in Paraguay, noch Mangel.

Und so habe ich viel angefangen und wieder fallengelassen. Aus welchen Gründen auch immer. Hauptsächlich aus Geldmangel. Aber trotzdem habe ich und später meine Kinder viel Spass gehabt etwas aus freien Stücken zu entwickeln und dabei schwärmerisch an eine prosperierende Zukunft gedacht. Ist das nicht ein Stück herrlicher Freiheit das sich verwirklichen wollte? Ausgebremst wird man von dem Geldsystem. Schulden zu machen liegt mir nicht. Man muss sich abhängig machen. Und deshalb backe ich halt kleine Brötchen. Irgendwie bin ich immer wieder damit zurechtgekommen.

Und Deutschland? Voll in der Zange der Bankster und Schmarotzer. Es macht hier kein Spass mehr und ich schlage wieder meine Zelte zusammen. Dort, im fernen Herzen Südamerikas habe ich mir mein Nest gebaut. Und was habe ich in Deutschland als Patriot? Nun, die welche in Deutschland leben und mit einem Kleinbetrieb hochkommen wollen werden mich verstehen, dass ich zur Zeit meiner zweiten Heimat, Paraguay, den Vorzug gebe. Ich werde in ein paar Tagen 67 Jahre alt. Den Rest meines Lebens werde ich also in Paraguay verbringen.

Ich bin jetzt ein Jahr in Deutschland und habe meine Illusionen in Sachen freies Deutschland aufgegeben. Vielleicht erlebe ich ja doch noch von der Ferne eine Wendung. Die Hoffnung stirbt ja nie! Aber das was ich jetzt aus aller nächster Nähe mitbekommen habe reicht mir bis an mein Lebensende. Nein, ich brauche die Freiheit vor den Bürokraten und Mafiadarstellern. Die gibt es natürlich auch in Paraguay. Aber etwas draussen, in der Pampa, kann man sich ihrem Griff entziehen. Was in unserem "perfekten Deutschland" unmöglich geworden ist. Auch meine Kinder die noch in Deutschland arbeiten werden bald die Segel streichen. Als Alleinverdiener bringen sie einfach zu wenig zusammen. Da können sie gleich in Paraguay bleiben. Als ich noch ab und zu in Deutschland malocht habe hat sich dies noch gelohnt. Dies ist vorbei. Die Deutschen werden nur noch abgezockt.

Ich freue mich schon wieder in der Morgensonne zu sitzen, meinen Kater auf dem Knie und mit meiner Frau den Mate-tee schlürfen. Danach beginnt wieder mein Tagewerk. Es gibt genug zu tun. Auch unseren Krämerladen werde ich wieder aufbauen. Ein paar Hühner werde ich haben und einen kleinen Gemüsegarten betreiben. Jetzt habe ich die Autarkie im Kopf. Wenigstens weitgehend. Den Grundstock habe ich ja zur Verfügung. Eine kleine Landscholle die ich von allen Bürokraten fernhalte. Nur eine kleine Grundstücksteuer muss ich halt bezahlen. Nun ja, zu kleinen Opfern bin ich jederzeit bereit solange ich mich nicht gerupft fühle.

ICH NEHME MIR JETZT DIE FREIHEIT DIE FREIHEIT ZU RIECHEN!

Und da liege ich mit Paraguay richtig! So leid es mir für Deutschland tut.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen